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Pressemitteilung

MdEP Buchner (ÖDP): „Wenn wir nicht schnell gegensteuern, kommt es zum Kollaps des Ökosystems“

Vortrag in Leipzig

Über die Gefahren der industrialisierten Agrarwirtschaft, wie sie weltweit und in zunehmendem Maße betrieben wird, sprach Prof. Dr. Klaus Buchner, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), bei seinem Vortrag am 10.05. im Leipziger Pöge-Haus.

„Die zentrale Ursache für die desaströse Agrarpolitik ist die industrielle Massentierhaltung mit ihrer exzessiven Produktion von Billigfleisch“, zeigt sich der Europaabgeordnete überzeugt. Denn mehr als die Hälfte des weltweit angebauten Getreides dient nicht zur Produktion von Lebensmitteln, sondern wird zu Tierfutter, Sprit und Industrierohstoffen verarbeitet. Damit ist unser Ernährungssystem eine der wichtigsten Ursachen für Klimawandel, Artensterben, und Umweltverschmutzung.

„So sind für die Tiermast weltweit riesige Monokulturen entstanden, für die wertvoller Regenwald gerodet wird. Durch die großflächige Anwendung von Herbiziden und sonstigen Chemikalien kommt es zu einem massiven Artensterben und infolge zu einem Kollaps des Ökosystems, wenn wir nicht schnell gegensteuern“, so der ÖDP-Politiker, der noch ein weiteres Problem benennt: „Die EU – und hier Deutschland weit an erster Stelle -  importierte im Jahr 2017 fast 33 Millionen Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot vorwiegend aus Lateinamerika. Für diese Exporte werden dort kleinbäuerliche Betriebe zerstört und Regelwälder gerodet.“

Buchner fordert: „Wir brauchen ein einheitliches EU-Siegel für alle Tierprodukte. Wenn wir Fleisch einkaufen, müssen wir wissen, was auf den Teller kommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Wir müssen detailliert aufgeklärt werden über die Art der Tierhaltung und ob die Tiere artgerecht gelebt haben. Wir müssen wissen, ob und wenn in welchem Ausmaß die Tiere einer Antibiotikabehandlung unterzogen wurden. Wir müssen wissen, welche Tiernahrung sie erhalten haben. Und ob sie aus gentechnischen Monokulturen mit Einsatz von Totalherbiziden stammt oder nicht.“

12.05.2019
V.i.S.d.P. Jens-Eberhard Jahn

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