Pressemitteilung
ÖDP gehen Forderung nach einer sorbischen Vertretung im Freistaat Sachsen nicht weit genug
Die Ökologisch-Demokratische Partei Sachsens (ÖDP) begrüßt den Vorschlag von Dawid Statnik, Vorsitzenden der sorbischen Interessenvertretung Domowina, die sorbisch-wendischen Interessen stärker in der Politik des Freistaates Sachsen zu verankern.
Die Ökodemokraten (ÖDP) berieten auf ihrem Landesparteitag am Sonntag, den 5. Februar in Chemnitz, welche Schritte hierfür erforderlich sind. Die ÖDP bietet den Sorben und Wenden in der Ober- und Niederlausitz eine Zusammenarbeit bei den Kommunal- und Landtagswahlen 2024 an, um die gemeinsamen Interessen im Landtag und den in Stadt- sowie Gemeinderäten zu vertreten. Zugleich wählte der Landesparteitag die Jurastudentin Anna-Rosina Wjeselina aus Crostwitz, die mit ihrem Mann eine ökologische Landwirtschaft betreibt, in den Landesvorstand und möchte sie auf eine Spitzenkandidatur für die ÖDP-Europaliste vorbereiten. „Die EU ist ein Bund der Völker. Da gehören wir dazu. Sorben sind keine Minderheit, sondern ein Volk“, sagt die junge Mutter stolz, die fließend Sorbisch spricht. Das unterstreicht auch Landesvorsitzender Jens Gagelmann: „Uns hat sich die Lausitz mit drei Worten vorgestellt: ‚sorbisch, herzlich und weltoffen‘ Und so haben wir sie auch bei unserer Klausurtagung auf dem Bildungsgut ‚St. Benno‘ in Schmochtitz erleben dürfen.“
Eigene politische Mitspracherechte hat das sorbische Volk bisher nur im begrenzten Maß. Zusagen anderer Parteien, wie der Linken oder der CDU, Sorben weit oben auf den eigenen Listen zu platzieren, wurden bisher nicht eingehalten. Die ÖDP sieht darin eine ungenutzte Chance: „Wenn es darum geht, die Interessen aller Sorben zu vertreten, ist eine demokratisch gewählte Vertretung sicher eine noch bessere Wahl, als eine Beauftragte im Ministerium“, sagt Anna-Rosina Wjeselina, die sich auf ein politisches Amt vorbereitet. Der heute ins Amt eingeführten Beauftragten für die Angelegenheiten der Sorben Madlena Mahling wünscht Wjeselina viel Erfolg bei ihrer Aufgabe und freut sich auf einen regen Austausch. Der Vorschlag, die Sorben-Beauftragte einem Staatssekretär oder Minister gleichzustellen, gehe in die richtige Richtung, könne eine direkt gewählte Vertretung aber nicht ersetzen. Einen entsprechenden Vorschlag hatte Dawid Statnik von der Domowina ins Spiel gebracht.