Sächsischer ÖDP-Landesparteitag in Chemnitz unterstreicht Aufbruchsstimmung

Beim elften sächsischen Landesparteitag der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) wurden im Umweltzentrum Chemnitz neben turnusmäßigen Vorstandswahlen die Weichen für das Superwahljahr 2024 gestellt. Ziele sind demnach die Verbesserung des Landtagswahlergebnisses, der Ausbau des ÖDP-Europamandats sowie erstmals eine Reihe kommunaler Mandate im Freistaat. Mit Anna-Rosina Wjeselina aus Crostwitz/Oberlausitz und Harald Vauk aus Leipzig nominierten die Mitglieder zwei Europakandidaten für die Aufstellungsversammlung der ÖDP im Oktober 2023.

Die Jurastudentin Anna-Rosina Wjeselina lebt mit ihrer Familie auf dem Biohof ihres Mannes und bereitet sich auf das Erste Staatsexamen vor. Ihre geplante Kandidatur versteht sie nicht als Experiment. Die junge Sorbin möchte die Stimme ihres Volkes in Brüssel werden.

Begeistern konnte sie der Bildungsreferent Harald Vauk aus Leipzig, der sich ebenfalls zur Wahl stellen wird. Seit Monaten betreibt er intensiv Netzwerkarbeit und Wahlkampfvorbereitung für die ÖDP-Sachsen: „Unsere Kontakte in die Oberlausitz haben zu einem sehr fruchtbaren Austausch geführt. Das ÖDP-Programm passt hier besonders gut hin. Dazu gehört ein auch schneller Kohleausstieg, nicht nur um den Klimawandel zu bremsen, sondern auch, um das kulturelle Erbe der Region nicht weiter zu beschädigen.“

Einstimmig nahmen die Ökodemokraten den Vorschlag an, unter anderem eine Arbeitsgruppe „Strukturwandel“ einzusetzen. Anlass sind Berichte, wonach riesige Beträge an Fördermitteln an der Bevölkerung vorbei ausgegeben werden. Oftmals werden damit auch Projekte finanziert, die keine gleichwertigen Arbeitsplätze in der Region schaffen. In der Wahrnehmung der ÖDP soll den Kohlerevieren ein neues Gewand übergeworfen werden, statt den Menschen vor Ort die Möglichkeit zu geben, die Entwicklung in die eigene Hand zu nehmen.

Umsetzen muss das der neugewählte Landesvorstand. Musiker Jens Gagelmann aus Waldenburg wurde als Vorsitzender bestätigt; Medieninformatiker Ronald Krug aus Chemnitz wird Stellvertreter. Schatzmeister bleibt Bauingenieur Markus Taubert aus Dresden. Als Beisitzer werden Rahel Wehemeyer-Blum, Anna-Rosina Wjeselina, Dirk Zimmermann und Dietmar Eichhorn den Vorstand vervollständigen.

Gens Gagelmann freut sich, den eingeschlagenen Weg mit der ÖDP weiter gehen zu können: „Wenn unsere demokratische Grundordnung eine Zukunft haben soll, müssen die Menschen im Land die Erfahrung machen, dass es sich lohnt, für ein lebenswertes Umfeld zu kämpfen. Die Politik im Freistaat und bundesweit wird dem derzeit leider nicht gerecht. Die Förderung von Bürgerbeteiligung bleibt ein Feigenblatt, wenn letztlich konzerngelenkten Mechanismen entscheiden.“